Hallo ihr Lieben,
in zwei Wochen ist Ostern und die Vorbereitungen sind schon in vollem Gage. Wir laden nämlich unsere Familie am Ostersonntag zu einem gemütlichen Brunch ein. Vielleicht können wir das sogar als neue kleine Tradition etablieren. Wie ihr wisst, liebe ich brunchen!


Man könnte sagen, dass wir in unserer Familie schon Brunch-Profis sind. Meine Mama und ich richten schon jahrelang Brunchpartys zu allerlei Feierlichkeiten aus und haben viele altbewährte Rezepte gesammelt. Dieses Jahr möchte ich auch einige neue Rezepte ausprobieren, dazu aber mehr in meinem Beitrag zum eigentlichen Ereignis. Nun soll es erstmal um die Einladungen gehen, die gingen diese Woche nämlich an unsere Gäste raus und ich möchte sie euch gerne zeigen und erklären, wie ihr sie gestalten könnt. Ich liebe es, die passenden Einladungen zu einer Party zu designen, das gehört für mich mittlerweile einfach irgendwie dazu. Vielleicht plant ihr auch eine besondere Party und möchtet ebenfalls Einladungen an die Gäste verteilen.

Motivfindung:
Als Farbschema für unseren Osterbrunch habe ich mich für knallige Orange- und zarte Minttöne entschieden. Als Dekoelemente werde ich vor allem Ranunkeln, Eukalyptus und Karotten einsetzen. Diese Elemente wollte ich auch in die Einladungen integrieren. Ich habe ein bisschen auf Pinterest gestöbert und einige Motive mit Blumen in Zinkeimern als Aquarellmotiv gefunden. Also habe ich mich dafür entschieden, einen Eimer mit Ranunkeln, anderen Blümchen und Karotten zu integrieren; zwei kleine Eier in Mint runden das Motiv ab. Ich habe mir, wie bei den Friendsgiving-Einladungen erstmal eine Skizze auf dem iPad gezeichnet.



Materialien:
- Canson Mix Media (Imagine) Papier, zurechtgeschnitten auf die gewünschte Größe (z.B. 10x15cm)
- Kraftpapier
- Bleistift, weich
- Spitzer
- Radiergummi, Knetradiergummi und Präzisionsradiergummi (z.B. von Tombow)
- Schere oder Schneidemaschine
- Lineal
- Klebetaperoller (z.B. von Tombow), alternativ Klebestift
- Farber Castell Polychromos Stifte in verschiedenen Farben
- Farber Castell Albrecht Dürer Aquarellstifte in verschiedenen Farben
- feiner Pinsel
- Wasser
- schwarze wasserfeste Fineliner z.B. Micron oder Uni Pin, Strichstärken 0.1 und 0.3
- weißer Acrylstift, Strichstärke 0.1 (z.B. Aero Color Professional Total Cover Finest Acrylic Ink SUPRA-weiß, deckend in einem befüllbaren Aero Liner
- Umschläge in Mint (z.B. von Paper Poetry)
- optional: Siegelwachs und Siegel



Anleitung:
Zunächst müsst ihr euch aus dem Papier die Karten zurechtschneiden, am leichtesten geht das mit einer Schneidemaschine, falls ihr eine habt. Natürlich könnt ihr auch fertig zugeschnittene Karten benutzen, aber ich persönlich bin ein Fan von der Qualität des Canson Papiers. Dieses ist allerdings nur im A5- Format oder größer erhältlich. Es ist darauf ausgelegt, dass ihr darauf sowohl gut malen als auch zeichnen als auch schreiben könnt, zusätzlich eignet es sich aber auch hervorragend zum Aquarellieren. Dies sind alles Techniken, die wir benutzen werden.

Nun geht es ans Skizzieren des Motivs. Ich habe dafür einen spitzen, weichen Bleichstift benutzt. Wichtig ist, dass ihr das Motiv schon relativ detailreich aufzeichnet, damit ihr euch später gut daran orientieren könnt. Achtet aber auch darauf, die Bleistiftspitze nicht zu fest aufzudrücken, damit ihr sie später wieder gut wegradieren könnt. Ich habe das Motiv zudem auf allen Karten gleichzeitig und Schritt für Schritt aufgebaut, damit die Karten hinterher ungefähr gleich aussehen. Angefangen mit dem Eimer, dann die Karotten in und vor diesem, ebenso wie die beiden Eier. Als nächstes skizziert ihr am besten erstmal einige Stängel, Eukalyptuszweige und Tulpen in den Hintergrund. Anschließend könnt ihr in den vorderen Teil noch Ranunkelblüten zeichnen und den Strauß zum Schluss mit kleineren Blüten, Zweigen und Blättern ausfüllen. Am Ende solltet ihr einen schön gefüllten Eimer haben.



Nun radiert ihr die Bleistiftlinien so weit weg, dass ihr sie nur noch ganz schwach erkennen könnt. Hierfür eignet sich am besten ein Knetradiergummi. Damit könnt ihr die Bleistiftlinien “wegtupfen”, dabei verwischt das Motiv nicht so einfach. Solltet ihr einen normalen Radiergummi benutzen, radiert zwischendrin immer wieder auf einem Schmierpapier die Bleistiftrückstände weg, denn sonst landen diese auf eurem Papier und verwischen das Motiv. Da die Skizze sehr filigran ist, bekommt ihr die verwischten Bleistiftrückstände dann auch nicht mehr weg, ohne das Motiv komplett wegzuradieren.

Als nächstes bekommt das Motiv Farbe. Ich habe mich für Buntstifte und Aquarellstifte entschieden, statt flüssige Aquarellfarben zu verwenden, damit die einzelnen Farben sich nicht aus Versehen vermischen. Durch die Aquarellstifte bekommen mache Teile der Zeichnung einen glatteren und zarteren Look und der Rest wird durch die Buntstifte dreidimensional betont. Für den Eimer habe ich einen hellgrauen Aquarellstift benutzt, den ich später mit etwas Wasser angelöst habe (Farber Castell Albrecht Dürer Warmgrau II 8200-271). Wichtig ist, dass ihr dann die Farbe gut trocknen lasst, bevor ihr weitermalt. Die Karotten habe ich ebenfalls mit einem Aquarellstift gemalt (Farber Castell Albrecht Dürer Kadmiumorange dunkel 115) und anschließend mit etwas Wasser verwischt (passt auf, dass euer Pinsel nicht zu nass ist, sonst läuft die Farbe eventuell über die dünne Bleistiftskizze).



Für die Details des Eimers habe ich den Bleistift, für den Griff am Henkel einen dunklen Braunton verwendet (Farber Castell Polychromos Walnussbraun 177). Die Eier habe ich mit einem dunklen Mintton (Farber Castell Polychromos Kobaltgrün 156) ausgemalt und mit braunen Sprenkeln versehen (Farber Castell Polychromos Walnussbraun 177). Das Karottengrün wird unten zartgrün (Farber Castell Polychromos Grüneerde gelblich 9201-168) und oben dunkler (Polychromos Phthalogrün dunkel 9201-264) akzentuiert.



Die Eukalyptuszweige könnt ihr erst mit einem zarten Grünton anmalen (Polychromos Grüneerde 172) und dann zart mit einem dunkleren Grünton nachziehen (Polychromos Phthalogrün dunkel 9201-264), um die gewünschte Eukalyptusfarbe zu erreichen. Für die übrigen Zweige und Blätter habe ich einen gedeckten dunklen Grünton verwendet (Polychromos Chromoxydgrün stumpf 174). Die Tulpenblüten sind eine Kombination aus einem hellen (Polychromos Chromgelb dunkel 9201-109) und dunklen (Polychromos Kadmiumorange dunkel 9201-115) Orangeton und für die Stiele und Blätter habe ich den Polychromos Grünerde gelblich 9201-168 verwendet. Die Ranunkeln (Albrecht Dürer Kadmiumorange dunkel 9201-115) und kleinen hellorangenen Blumen (Albrecht Dürer Chromgelb dunkel 9201-109) werden vorgezeichnet und mit etwas Wasser aquarelliert.
Jetzt fehlen nur noch die Details: Mit einem schwarzen Fineliner in Strichstärke 0.1 könnt ihr das Innere der Ranunkeln malen und mit einem dunkelroten Farbstift (Farber Castell Polychromos 9201-225) die Staubgefäße der hellorangenen Blümchen betonen. Die Details der Karotten könnt ihr mit etwas Dunkelbraun hinzufügen, für die Schatten eignet sich ein schlichter Bleistift, um dem Motiv etwas Tiefe zu verleihen. Dann noch einige Hightlights mit einem feinen weißen Acrylstift hinzufügen und das Motiv ist fertig.



Nun zeichnet ihr euch mit Bleistift und mithilfe eines Lineals Hilfslinien für die Schrift auf. Auf meiner Skizze seht ihr die Maße. Das Wort “Osterbrunch” sollte am Größten sein. Den restlichen Wörtern solltet ihr in eine einheitliche Größe geben (außer “zum” da dies nur ein Füllwort ist und daher kleiner sein kann). Auch hier gilt, nicht zu fest mit der Spitze aufdrücken, damit ihr die Linien später wieder gut wegradieren könnt.



Jetzt könnt ihr auch schon die Schrift skizzieren, dann die Hilfslinien wegradieren und die Wörter mit dem Fineliner nachziehen. Für “Osterbrunch” habe ich die Strichstärke 0.1 verwendet und die Linien, die nach unten gehen, noch einmal nachgezogen, so entsteht ein Kalligrafie-Look. Die restlichen Wörter werden in der Strichstärke 0.3 nachgezogen. Dann alles gut trocknen lassen und mit dem Präzisionsradierer die Bleistiftlinien wegradieren, die eventuell noch irgendwo hervorschauen. Dabei ist wichtig, dass ihr nicht zu sehr über die Schrift radiert, da sie euch sonst verblasst.


Für den Rahmen der Karte könnt ihr am Ende noch das Kraftpapier zurechtschneiden. Achtet dabei darauf, dass dieses etwas größer ist als die eigentliche Karte. Diese anschließend mittig entweder mit Klebetape oder Klebestift aufgekleben. Flüssiger Kleber eignet sich eher nicht, da sich die Karte sonst wellt. Nun werden die Karten noch in Umschläge gesteckt und wenn gewünscht mit einem Sigel verschlossen, dann könnt ihr die Einladungen euren Gästen überreichen, oder per Post verschicken.



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Eure Shirin